Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat DNDi über die KfW Entwicklungsbank eine Förderung in Höhe von 20 Mio. EUR über fünf Jahre zugesagt. So trägt das BMZ dazu bei, dass Menschen, die an armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten (PRNDs) leiden, einen schnelleren Zugang zu Behandlungen in Schwerpunktländern in Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten.
PRNDs betreffen vor allem arme, schwer zu erreichende und marginalisierte Bevölkerungsgruppen. Ohne angemessene Diagnose und Behandlung können sie zu schweren Erkrankungen, chronischen Krankheiten und Entstellungen oder zum Tod führen und die Armut und Marginalisierung der ohnehin vulnerablen Bevölkerungsgruppen weiter verstärken. Obwohl es Fortschritte gibt, ist der Zugang zu Medikamenten, mit denen viele dieser Krankheiten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs) behandelt werden können, für die Betroffenen häufig schwierig.
Mit Querschnittsmaßnahmen wird DNDi im Rahmen des vom BMZ geförderten Projekts den Zugang zu Diagnostik und Behandlungen verbessern. Dazu arbeitet die Organisation in Ländern, die stark von PRNDs betroffen sind, mit Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor zusammen. Der Schwerpunkt dieser Maßnahmen liegt auf der Verbesserung des Versorgungsgrads und der Kostensenkung für die Patient:innen und das Gesundheitssystem. Erreicht werden soll dies beispielsweise durch einen Mechanismus für koordinierte gemeinsame Beschaffung. Die Nachfrage soll zudem verstärkt werden, indem über Krankheiten und verfügbare Behandlungen aufgeklärt wird. Außerdem wird das Projekt systemische Zugangsbarrieren angehen, etwa die Zulassung von Medikamenten in Schwerpunktländern.
Im Rahmen des Projekts werden gezielte Aktivitäten durchgeführt, um das Krankheitsmanagement und den Zugang zu neuen und wirksameren Behandlungen zu verbessern, die von DNDi und anderen für die Schlafkrankheit, Leishmaniose, die Chagas-Krankheit, Wurmerkrankungen, das Myzetom, Denguefieber, HIV/Aids bei Kindern und Kryptokokkenmeningitis entwickelt wurden. Letztliches Ziel ist es, den nachhaltigen Zugang zu den nun verfügbaren Medikamenten sicherzustellen, Diagnose- und Behandlungsprogramme zu unterstützen, die Kapazitäten des Gesundheitssystems auszubauen und die Einführung von verbesserten Behandlungsleitlinien und Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu fördern.
„Wir freuen uns sehr, dass das BMZ über die KfW uns darin unterstützt, das Leben vernachlässigter Menschen nachhaltig zu verbessern“, so Luis Pizarro, Geschäftsführer von DNDi. „Wir setzen auf starke Partnerschaften, um medizinische Innovationen und den Zugang zu Behandlungen voranzutreiben und so zu einer besseren Gesundheitsversorgung und Lebensqualität von Millionen von Menschen, die von diesen verheerenden Krankheiten bedroht sind, beizutragen.“
Das Projekt trägt dazu bei, eine allgemeine Gesundheitsversorgung (UHC) in LMICs zu erreichen und unterstützt somit auch die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Die sind Ziele, die im Einklang mit der deutschen Entwicklungspolitik und dem One-Health-Ansatz stehen. Diese Förderung knüpft inhaltlich an die erfolgreiche Forschung und Entwicklung von Medikamenten an, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über die KfW bei DNDi seit über 12 Jahren finanziell unterstützt.
„Die vulnerabelsten Menschen – arme Menschen, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen – leiden am meisten unter vernachlässigten Krankheiten“, erklärt Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Und sie leiden nicht nur unter den Folgen für die körperliche Gesundheit, sondern auch unter der Stigmatisierung und Ausgrenzung, zu der diese Krankheiten führen. Deshalb ist es so wichtig, den Kampf gegen vernachlässigte Krankheiten zu unterstützen. Dieses neue Projekt wird dazu beitragen, den Zugang zu den neuesten medizinischen Technologien auch in den entlegensten Regionen und für die ärmsten und am stärksten marginalisierten Bevölkerungsgruppen sicherzustellen.“
Über DNDi
Die Initiative Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten (Drugs for Neglected Diseases initiative, DNDi) ist eine non-profit medizinische Forschungsorganisation, die sichere, wirksame und bezahlbare Behandlungen für vernachlässigte Patient:innen erforscht, entwickelt und bereitstellt. DNDi entwickelt Medikamente gegen die Schlafkrankheit, Leishmaniose, die Chagas-Krankheit, die Flussblindheit, das Myzetom, Denguefieber, HIV/Aids bei Kindern, Kryptokokkenmeningitis und Hepatitis C. Zu ihren Forschungsprioritäten gehören die Gesundheit von Kindern, gendergerechte Forschung sowie F&E für vom Klimawandel beeinflusste Krankheiten. Seit der Gründung im Jahr 2003 hat DNDi gemeinsam mit öffentlichen und privaten Partnern auf der ganzen Welt zwölf neue Behandlungen bereitgestellt und damit Millionen von Leben gerettet.
Über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die KfW Entwicklungsbank
Die KfW Entwicklungsbank unterstützt die Bundesregierung seit mehr als 60 Jahren dabei, ihre Ziele in der Entwicklungspolitik und in der internationalen Zusammenarbeit zu erreichen. Dabei ist die KfW Entwicklungsbank eine erfahrene Bank und Entwicklungsinstitution zugleich, die über Finanzierungsexpertise, entwicklungspolitischen Sachverstand und langjährige nationale und internationale Erfahrung verfügt. Wir finanzieren und begleiten im Auftrag des Bundes, vor allem des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Programme und Projekte mit überwiegend staatlichen Akteuren in Entwicklungs- und Schwellenländern – von der Konzeption über die Umsetzung bis zur Erfolgskontrolle. Unser Ziel ist es, unsere Partnerländer dabei zu unterstützen, Armut zu bekämpfen, Frieden zu sichern, die Umwelt zu schützen und die Globalisierung gerecht zu gestalten.
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